Aufruf zur Solidarität mit Arbeiter:innen in Myanmar.

In den vergangenen drei Jahren hat sich die Vernetzung mit der Federation of General Workers Myanmar (FGWM) weiter intensiviert. In der Zeit wurde viel gemeinsam koordiniert. Zum Beispiel haben FAU Syndikate in verschiedenen Städten vor H&M- und Adidas-Filialen Kundgebungen durchgeführt, bei einer gemeinsamen Spendenkampagne haben wir knapp 15 000 Euro gesammelt, um die Widerstandsbewegung in Myanmar zu unterstützen. Ende vergangenen Jahres waren Mitglieder der FAU Hamburg in Mae Sot (Thailand) und haben dort Genoss:innen der FGWM getroffen, die aufgrund dieser Unterstützung fliehen konnten und nun aus dem Exil heraus ihre gewerkschaftliche Arbeit fortsetzen.

Die FGWM ist ein Zusammenschluss von aktuell 40 Fabrik- und Branchengewerkschaften. Sie hat ihren Ursprung im Textilbereich. Nach dem Militärputsch im Februar 2021 war es unter anderem die FGWM, die zu Demonstrationen und Generalstreiks aufgerufen hat, womit weite Teile der Bevölkerung versucht haben, das Militär wieder zu stürzen. Mittlerweile hat sich die Situation weiter zugespitzt. Laut der Assistance Association for Political Prisoners wurden im Zuge der anschließenden Repressionswelle knapp 21.300 Aktivist:innen verhaftet und 3.225 getötet. (Stand: 07.04.2023)

Mittlerweile befindet sich ein Großteil derjenigen, die maßgeblich am Aufbau der FGWM mitgewirkt haben, im Exil. Aber trotzdem arbeiten sie unermüdlich weiter daran, dass die Militärjunta entmachtet wird. Einige haben sich den militanten Widerstandsgruppen angeschlossen. Die FGWM wurde kurz nach dem Putsch von dem Militär für illegal erklärt, trotzdem sind weiterhin tausende Fabrikarbeiter:innen in ihr organisiert. Es wird gar an der Schaffung weiterer Basisgewerkschaften gearbeitet.

Auch wir sind in der Verantwortung: Das Militär versucht jegliche gewerkschaftliche Organisierung zu unterbinden. Nicht selten rufen Fabrikbesitzer das Militär, um Streiks zu zerschlagen – miese Arbeitsbedingungen werden aufrecht erhalten oder noch verschärft. Davon profitieren die Marken, die weiterhin in den Fabriken produzieren lassen. Marken wie Adidas, H&M und Zara. Klamotten, die dann teilweise in unseren Schränken landen.

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