Die Abkehr von Hartz IV hin zu einem neuen Bürgergeldgesetz sollte einen positiven Wandel bringen. Dieser sei bis heute ausgeblieben, berichtet eine Mitarbeiterin des Jobcenters Dortmund. Nicht nur die Leistungsbezieher/innen hatten auf einen Wandel gehofft, sondern auch die Sachbearbeiter/innen in den Jobcentern.
Situation in den Jobcentern hat sich immer weiter verschlechtert
“Ich bin eine langjährige Mitarbeiter/in im Jobcenter Dortmund und möchte anonym bleiben”, beginnt der Brandbrief, den die Sozialberatungsstelle Tacheles auf ihren Seiten veröffentlicht hat. Seit mehreren Wochen und Monaten habe sich die Gesamtsituation in der Behörde immer weiter verschlechtert, ist darin zu lesen
Mit der Einführung des Bürgergeldes habe sich nur der Name geändert – der erhoffte Wandel sei ausgeblieben, so die ernüchternde Bilanz der Mitarbeiterin. Immer mehr Mitarbeiter in den Jobcentern würden resignieren, innerlich kündigen oder sich tatsächlich einen neuen Job suchen.
Schlechte Personalsituation
Konkret kritisiert die Mitarbeiterin in erster Linie die Personalsituation. In vielen Teams (Arbeitsvermittlung, Sachbearbeitung, …) seien viele Stellen unbesetzt. Zudem seien viele Kolleg/innen bereits längere Zeit krankgeschrieben, was die Stellenbesetzung zusätzlich erschwere.
Diese Situation führe nun dazu, so die Mitarbeiterin des Jobcenters, dass weniger Sachbearbeiter/innen mehr Leistungsberechtigte betreuen müssten. Darunter leide nun auch die Betreuung der Leistungsbeziehenden. Die Qualität der Betreuung und Beratung könne nicht aufrechterhalten werden, was zu Stress und Unzufriedenheit auf beiden Seiten führe.