Nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen im Einzelhandel in Niedersachsen und Bremen, sowie die des Großhandels in Niedersachsen ohne Ergebnisse zu Ende gegangen sind, rief ver.di zu einem erneuten Streiktag auf.

An der zentralen Kundgebung am 8. Juni in Hannover nahmen etwa 1500 Beschäftigte teil, von denen 250 aus Bremen und Bremerhaven angereist waren. Die Streikenden sind unter anderem bei H&M, SportScheck, Saturn, EDEKA, Marktkauf, Douglas, IKEA und OBI beschäftigt. Bereits nach der ersten erfolglosen Tarifrunde kam es zu einem Streiktag am 3. Mai, mit dem die Beschäftigten ihre Forderungen durchsetzen wollten.

Die Verhältnisse im Einzel- und Großhandel sind prekär. Infolge der hohen Inflation kam es zu einem massiven Reallohnverlust der Beschäftigten. Die Finanzierung der eigenen Lebenskosten wird immer schwieriger, die Streikenden kämpfen für Schutzregelungen und ihre Existenzsicherung. Deswegen zielen die Tarifrunden auf eine deutliche Einkommenssteigerung der Beschäftigten ab. Viele Beschäftigte sind von Armut oder Altersarmut bedroht. Besonders die beschäftigten Frauen, die rund 66 Prozent der Belegschaft bilden, sind von Frauenaltersarmut bedroht. Auch die weite Verbreitung von, oft unfreiwilliger, Teilzeitarbeit oder geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen ist Teil dieses Problems.

Mehr lesen (www.klassegegenklasse.org)