Eine Gruppe von Leiharbeitern, die bei DHL in der Nähe von Kassel eingesetzt waren, kämpft um ausstehende Gehälter
»Menschen, die neu nach Deutschland kommen, werden ausgenutzt. Die Arbeitsbedingungen müssen sich ändern.« Das sagt Abdi Ismail. Der 27-Jährige streitet mit 23 seiner ehemaligen, mehrheitlich aus Eritrea und Somalia stammenden Kollegen für Löhne, die ihnen noch nicht bezahlt wurden, wie sie sagen. Zusammen hätten sie für DHL in Staufenberg bei Kassel als Lageristen gearbeitet. Jedoch nicht als direkt beim Mutterkonzern der Deutschen Post AG Angestellte, sondern für ein ausgegründetes Subunternehmen: die DHL Home Delivery GmbH. Dort waren sie indes auch nicht direkt angestellt. Den Arbeitsvertrag hätten sie mit der WorKings GmbH geschlossen – einer Zeitarbeitsfirma, die über einen weiteren Subkontraktor die Arbeiter an DHL Home Delivery verliehen hat, wie die syndikalistische Gewerkschaft FAU Göttingen gegenüber »nd.Der Tag« erklärt. Sie vertritt die Arbeiter bei der Durchsetzung ihrer Forderungen.
Eine Pressesprecherin der FAU Göttingen sagte dem »nd«, dass es insgesamt um rund 100 000 Euro gehe, die man als Forderung gegenüber dem entleihenden Unternehmen WorKings erhebe. Für zwei Mahnverfahren habe man bereits die Vollstreckungsbescheide erhalten. Im Fall von Abdi Ismail hat WorKings hingegen Widerspruch eingelegt, weshalb nun vor dem Arbeitsgericht Göttingen prozessiert wird. WorKings hat allerdings am 19. April die zum zweiten Mal angesetzte Güteverhandlung verschieben lassen. Ein dritter Termin ist nun für den 7. Juli angesetzt.