Am Sonnabend haben Beschäftigte der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt-Kaufhof in drei Bundesländern Warnstreiks durchgeführt

Die Beschäftigten der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt-Kaufhof (GKK) kämpfen weiter für ihre Rechte. In drei Bundesländern waren sie am Karsamstag einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum ganztägigen Warnstreik gefolgt. Die Gewerkschaft will für die bundesweit rund 17.000 Beschäftigten die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels erkämpfen.

Die Warnstreiks seien als Reaktion der Beschäftigten »völlig verständlich«, sagte Katja Deusser, Verdi-Sekretärin für Frankfurt am Main und Region am Montag gegenüber jW. Käme ein Haustarifvertrag nach Vorstellung des GKK-Managements zustande, »würde es für die Beschäftigten eine Misere bedeuten, so weiterzuarbeiten«. Die Gehaltsvorstellungen der Bosse bewegten sich »auf einen sittenwidrigen Lohn zu«.

Bislang hat das Management die Rückkehr zum Flächentarifvertrag abgelehnt. Statt dessen hätten die GKK-Oberen von der Belegschaft eine »Flexibilisierung der Arbeitszeit« gefordert, monierte Verdi vergangene Woche in einer Mitteilung. Der »Sanierungsplan« der Kaufhauskette, den der Konzern gemeinsam mit dem für das Insolvenzverfahren verantwortlichen Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz präsentierte, sieht dagegen die Schließung von bis zu 47 Filialen und die Streichung von rund 4.000 Arbeitsstellen vor. Und damit nicht genug.

GKK-Management und Geiwitz drohten der Gewerkschaft vergangene Woche in einem Schreiben ausdrücklich. Die geplanten Streikmaßnahmen seien »offensichtlich rechtswidrig«, heißt es in dem Papier, das junge Welt vorliegt. Der Arbeitskampf drohe »ruinöse Schäden zu verursachen, für die Sie haftbar zu machen wären«. Die Gewerkschaft ließ sich von der Drohung der Bosse – die sich in ihrer Argumentation auf den selbst gekündigten Integrations- und Überleitungstarifvertrag beriefen – aber nicht einschüchtern.

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