Hello Fresh: Beschäftigte wählen Wahlvorstand

Berlin: Am 07.02.2023 haben die Initiator:innen der Betriebsratsgründung beim Lieferdienst Hello Fresh erfolgreich eine zweite Wahlversammlung organisiert, so die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.

Bereits im Juni 2022 hatten die Initiatorinnen und Initiatoren einen ersten Anlauf zur Wahl eines Betriebsrats gestartet. Hello Fresh reagierte jedoch mit einer massiven Desinformationskampagne. Viele Beschäftigte folgten dem damaligen Aufruf des Arbeitgebers und gaben leere oder ungültige Stimmzettel ab – die Wahl eines Wahlvorstands war damit gescheitert.

Verdi beantragte deshalb die Einsetzung eines Wahlvorstands durch das Berliner Arbeitsgericht. Hello Fresh akzeptierte dieses Vorgehen nicht und kündigte an Beschwerde einzulegen. Daraufhin entschieden die Initiator:innen es noch einmal selbst zu versuchen. Die zweite Wahlversammlung gelang und endlich kann die Betriebsratsgründung weiter voran getrieben werden.

Spotify: Kündigungswelle bereitet Boden für Betriebsratsgründung

Deutschland: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des börsennotierten Audio-Streaming-Dienst Spotify haben beschlossen, einen Betriebsrat zu gründen.1 Vorausgegangen war die Ankündigung des Managements 6% der Beschäftigten zu entlassen, so Verdi.

Zuletzt hatten sich auch Beschäftigte von twitter nach einer massiven Kündigungswelle zur Gründung eines Betriebsratsrats in Deutschland entschieden.

Es ist schade, dass Betriebsräte hier auf die Funktion von Feuerlöschern für den worst case reduziert werden. Gerade jüngeren Lohnabhängigen scheint oft nicht klar zu sein, dass aktive Betriebsräte enorme Verbesserungen für Beschäftigte durchsetzen können. Das Betriebsverfassungsgesetz kann eine scharfe Waffe sein, die Lohnabhängige nicht ungenutzt lassen sollten.

Nichts desto trotz senden wir natürlich solidarische Grüße an die spotify-Beschäftigten und wünschen viel Erfolg bei der Betriebsratsgründung.

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