Solidarität mit dem Trucker-Streik in Gräfenhausen
Nur 3 Monate nach dem ersten Streik, befinden sich ca. 200 LKW-Fahrer des polnischen Fimenkonsortiums „Lukmaz, Agmaz und Imperija“ erneut im Arbeitskampf und haben ihre Arbeit niedergelegt.
Die Fahrer werden um ihre Rechte betrogen und haben in den letzten 2 Monaten keinen Lohn erhalten.
Damit der Streik erfolgreich endet, sind die Fahrer auf solidarische Unterstützung angewiesen.
Organisierte Nachbarschaften und die Zukunft der Arbeiterbörsen
Über die mögliche Verbindung verschiedener Konzepte der Selbstorganisierung.
Auf dem Theoriefestival „Kantine Sabot“[1] Anfang August 2023 machten wir sowohl in unserem Vortrag als Redaktion Tsveyfl wie auch in zahlreichen Einzelgesprächen das etwas in Vergessenheit geratene anarchosyndikalistische Konzept der Arbeiterbörsen stark, da wir es für einen wesentlichen Bestandteil anarchosyndikalistischer Praxis halten. In einem dieser Gespräche stellte eine Genossin die Frage, ob nicht Gruppen wie Solidarisch in Gröpelingen (Bremen) oder Berg Fidel Solidarisch (Münster) im Prinzip genau die Aufgaben übernehmen, die einer Arbeiterbörse zufallen würden. Trotz bereits vorhandener eigener Auseinandersetzung mit der Arbeit dieser und ähnlicher Gruppen, konnte ich keine adäquate Antwort auf die Frage geben, fand den Gedanken aber sehr spannend. Der folgende Text ist als eine weitergehende Auseinandersetzung mit dieser Frage zu betrachten. Erwähnt sei dabei aber noch, dass meine Gedanken zu der Thematik durchaus nicht in Gänze neu sind und bereits Steff Brenner ähnliche Fragen in der Direkten Aktion bearbeitet und ein Konzept für organisierte Nachbarschaften entworfen hat, was implizit ebenfalls an die Arbeiterbörsen anknüpft.[2] Es geht mir nicht darum, sein Konzept weiterzuentwickeln, es steht für sich und sollte, wo es keine entsprechenden Strukturen gibt, nach Möglichkeit von Engagierten umgesetzt werden. Vielmehr soll dieser Text ganz konkret das Verhältnis jener Gruppen, die außerhalb der anarchosyndikalistischen Bewegung stehen und revolutionäre Stadtteilarbeit betreiben, zum Konzept der Arbeiterbörsen beleuchten.
Union Busting-News 15/23: Amazon, Rewe, Kaufland, FU Berlin, Trucker-Streik und Arbeiterbewegung USA
FU Berlin: Streik für Einhaltung des Tarifvertrags?
Berlin: Beschäftigte des Fachbereichs Veterinärmedizin an der Freien Universität (FU) Berlin beklagen hohe Arbeitsbelastung durch fehlendes Personal. Jetzt haben sie im Rahmen der anstehenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst eine neue Initiative gestartet. Darüber berichtet die taz. 1
Unter dem Namen Aktionskomitee zur TV-L-Tarifrunde 2023 an der FU haben sie am 7. September 2023 eine Petition mit neun Forderungen in Umlauf gebracht, die von verdi in die Verhandlungen eingebracht werden sollen. Darin – und das ist das Besondere – fordern die Unterzeichnenden, gewerkschaftlich für die Einhaltung des Tarifvertrags streiken zu dürfen.
Die 4-Tage-Woche geht um in Europa
Pilotprojekte von Island bis Spanien zeigen: Die 4-Tage-Woche funktioniert. Und auch in Deutschland wünscht sich die Mehrheit der Beschäftigten, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Wenn die Gewerkschaften Druck machen, kann dieser Wunsch Wirklichkeit werden.
Viele Menschen wünschen sich mehr Zeit mit ihrer Familie, mit Freundinnen und Freunden oder auch einfach nur für sich. Mehr Zeit, persönlichen Interessen und Projekten nachzugehen, sich um ihre Gesundheit zu kümmern, das Leben zu genießen. Diese Wünsche stoßen in der Regel an die Grenze der Arbeitswoche. Doch die Länge der Wochenarbeitszeit steht nicht in Stein gemeißelt, sondern ist seit jeher eine Verteilungs- und Machtfrage. Mit der aktuellen Diskussion über die 4-Tage-Woche geht der historische Kampf um die Arbeitszeit in eine neue Etappe. Und erste Versuche zeigen: Die 4-Tage-Woche bietet viel mehr als einfach nur mehr Freizeit.